Der vorliegende Tagungsband ist das Ergebnis zur ersten interdisziplinären Fachtagung „Industrie 4.0 in KMU – Sind Sie fit für die Zukunft?“ des Steinbeis Arbeitskreises „Faktor Mensch im Produktentstehungsprozess“. Der Arbeitskreis wurde im Frühjahr 2015 von Prof. Rüdiger Haas, Dr. Maja Jeretin-Kopf und Oliver Brehm gegründet, um vor dem Hintergrund der mit der „4. industriellen Revolution“ einhergehenden Anforderungen den Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern. Wirtschaft – in diesem Kontext sind das also gerade jene kleine und mittlere Unternehmen, welche sich den Herausforderungen dieser digitalen Entwicklung stellen wollen.

Die Wettbewerbsfähigkeit hängt in hohem Maße davon ab, ob wir es schaffen, mit der rasanten technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Zur Ausrichtung der passenden Lösungen stellten wir uns zunächst die Frage, was „Industrie 4.0 bedeutet …“. In den meisten Fällen fokussieren die Experten stark auf die fortschreitende Digitalisierung im Produktionsumfeld, also die Fertigungs-, Montage- und Automatisierungstechnik. Ja sicher, hinter Industrie 4.0 verbirgt sich also die Vernetzung von mehr oder weniger intelligenten Maschinen, welche mit einem intelligenten Werkstück ein cyberphysisches System bilden.

Der Tagungsband zur
2. Interdisziplinären Fachtagung des Arbeitskreises „Faktor Mensch im Produktentstehungsprozess (PEP)“:
Industrie 4.0 in KMU – KMU-taugliche Wege zur Digitalisierung
ist jüngst erschienen..

Aber eben nicht nur!

Wer in der Liga der I 4.0-umsetzenden Unternehmen mitspielen will, muss sich auch den Fragen nach dem Faktor Mensch im Produktentwicklungsprozess stellen. Wie wird sich das Anforderungsprofil an die Mitarbeiter verändern? Welche Skills werden morgen und übermorgen am Arbeitsmarkt benötigt? Wie wird das neue Wissen vermittelt? Daneben stellen sich gerade die Lenker kleiner und mittlerer Unternehmen die Frage nach dem Nutzen. Man hat wenig Erfahrung mit neuen Geschäftsmodellen, Erfahrungen mit der Umwandlung von Daten in Geschäftsmodelle sind noch seltener. Ist der etablierte Vertrieb überhaupt in der Lage, dieses neuartige Produkt in Form eines Servicemodells etc. zu verkaufen?

Kurzum:
Es müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Industrie 4.0 in einem Unternehmen zu ermöglichen. Dies kann nur mit einem weiteren Fokus und in einer interdisziplinären Zusammenarbeit vormals getrennt agierender Fachbereiche geschehen. Aus diesem Grund haben wir bei der Gestaltung dieser Tagung bewusst den Fokus auf die Bereiche Technik, Management, Bildung und Kunst gerichtet. So wurden die Fragestellungen in Vorträgen und Workshops bedarfsgerecht erörtert und somit die Möglichkeit geschaffen, das Thema Industrie 4.0 auch in KMU Einzug halten zu lassen, ohne dass sich irgendwer daran „verschluckt“.

Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei allen, die dazu beigetragen haben, dass diese Tagung einen so erfolgreichen Verlauf nehmen konnte, und wünschen eine anregende Lektüre.

Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Haas (SITIS)
PD Dr. Maja Jeretin-Kopf (SITIS)
Dipl.-Ing. (FH) Oliver Brehm (STZio)

—————————————-
Titelbild: © Mimi Potter / Fotolia
—————————————-

Von STZIO